Zukunftskonferenz

Integrationsbewegung in der Stadt Marburg –

Diversitätskonzepte
Projekte der Diversitätsförderung
Situation der (jugendlichen) Flüchtlinge

Referentinnen: Susanne Hofmann und Adji Gaye vom Fachdienst Jugendförderung und Integrationsförderung der Stadt Marburg

Im Rahmen der Zukunftskonferenz befasste sich das Kollegium der Käthe-Kollwitz-Schule mit dem Thema „Diversität“ – fokussiert auf die interkulturelle Arbeit.

Integrationsbewegungen in Marburg

Zukunftskonferenz2Zwei Vertreterinnen der Stadt Marburg, Susanne Hofmann und Adji Gaye vom Fachdienst Jugendförderung und Integrationsförderung, berichteten von ihren Erfahrungen mit den vielfältigen Integrationsbewegungen in der Universitätsstadt. „Es hat eine lange Tradition in Marburg, mit Integration und Diversität umzugehen, denn es leben hier 80.000 Bürgerinnen und Bürger aus 140 verschiedenen Nationen“, erklärte Susanne Hofmann. „Zugewanderte Menschen werden als eine Bereicherung angesehen und wir wollen ihnen die Teilhabe an der Zivilgesellschaft ermöglichen.“ Dies geschieht unter anderem durch Projekte wie die „Bildungspartnerschaften“ (Einsatz von Familienpatinnen, Integrationslotsen, Sprachförderprogrammen oder dem Babysitter-Führerschein) oder durch eine Vielzahl an interkulturellen Aktionen (Suppenfest, Tag der kulturellen Vielfalt, Marburger Integrationswettbewerb „Move it“ oder das Erzählcafe).
Dem Ausbau der Willkommens- und Anerkennungskultur widmet sich seit 2015 das Landesprogramm WIR (Wegweisende Integrationsansätze Realisieren). Im Kontext dieses Programms wurde unter anderem eine Umfrage unter Schülerinnen und Schülern durchgeführt, die einen Migrationshintergrund mitbringen.

Aktuelle Flüchtlingssituation in Marburg

Zukunftskonferenz1Aus aktuellem Anlass gaben die beiden Vertreterinnen der Stadt auch einige Informationen zur Situation der Flüchtlinge in Marburg weiter. Derzeit leben ca. 1250 Asylbewerber in Marburg, unter ihnen 95 14- bis 17-jährige unbegleitete Jugendliche. Im Aufnahmelager in Cappel (Träger ist hier das Regierungspräsidium Gießen) werden 650 Flüchtlinge betreut, wobei die Koordination der ehrenamtlichen Helfer über die Stadt Marburg läuft. Die Integration der jugendlichen Flüchtlinge erfolgt durch die Aufnahme in Marburger Schulen (Steinmühle, Sophie-von-Brabant-Schule, Adolf-Reichwein-Schule), Angebote in den Unterkünften sowie durch Aktivitäten der Vereine und der Stadt.

Integration an der KKS

Ab Januar 2016 findet in der Käthe-Kollwitz-Schule einmal wöchentlich ein sprachsensibler Fachunterricht für 16 jugendliche Flüchtlinge statt, die einen Einblick in das Berufsfeld der Gastronomie erhalten sollen.

Zukunftskonferenz3Die Käthe-Kollwitz-Schule sieht das Thema „Umgang mit Diversität“ als eine wichtige Zukunftsaufgabe an. Es gilt darüber nachzudenken, wie innerhalb der Schulgemeinde interkulturelle Vielfalt noch mehr gelebt werden kann. Die Lehrerinnen und Lehrer wollen ihre interkulturellen Kompetenzen weiter ausbilden, um die Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund besser verstehen und unterstützen zu können. Darüber hinaus geht es auch darum, Konfliktsituationen, die durch das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Background entstehen, angemessen bewältigen zu können.
Gefordert wurden von den Teilnehmern der Zukunftskonferenz ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept zur interkulturellen Arbeit sowie eine Arbeitsgemeinschaft zu dieser Thematik (mit „Diversity-Beauftragter/em“).