Schulinterne Fortbildung mit Prof. Benno Hafeneger

„Wie tickt die Jugend heute?“ Mit dieser Frage befassten sich 40 Lehrkräfte der Käthe-Kollwitz-Schule in einer schulinternen Fortbildung mit Professor Benno Hafeneger.

„Es gibt kein anderes Land, in dem so intensiv über Jugend geforscht wird wie in Deutschland, deshalb ist die Bandbreite dessen, was Wissenschaft über die junge Generation aussagt, sehr groß“, hob Professor Benno Hafeneger gleich zu Beginn seines Vortrages in der Käthe-Kollwitz-Schule hervor. Deshalb stellte es für den Marburger Experten eine große Herausforderung dar, aus der Fülle an Studien schlaglichtartig die zentralen Erkenntnisse über „die Jugend“ zu vermitteln. Dabei konzentrierte er sich auf zehn aktuelle Jugendstudien.

Innerhalb der Forschung wird die Entwicklungsphase vom 12. bis 27. Lebensjahr als „Jugendalter“ bezeichnet. Ein zentrales Merkmal der heutigen jungen Generation ist die „Gespaltenheit“, denn Jugendliche werden immer früher soziokulturell erwachsen, bleiben dabei aber sozioökonomisch eher abhängig von ihren Eltern. Zudem befinden sich Jugendliche lange in im Bildungsprozess und steigen später in die Arbeitswelt ein als frühere Generation. „Jugendzeit ist heutzutage außerdem Medien- und Konsumzeit sowie eine Zeit vieler Übergänge, die von den Jugendlichen selbst organisiert werden müssen“, so Hafeneger.

Welche Rolle spielt die Schule in dieser Lebensphase? Diese Frage stand für die Teilnehmer*innen der Fortbildung natürlich auch im Raum. „Jugendliche brauchen interessante Erwachsene als Vorbilder, die ihnen vorleben, dass es Freude bereitet, erwachsen zu werden, und die mit einer optimistischen Grundhaltung durchs Leben gehen“, erklärte Professor Benno Hafeneger. Ein guter Unterricht, der die Schüler*innen für die Sache begeistert und der vermittelt, dass sie die Lerninhalte des Faches für ihr Leben gebrauchen können, sei sehr wichtig. „Der Unterricht ist ein Angebot an die Jugendlichen, sich die Welt zu erschließen und sich einen eigenen Zugang zur Welt zu verschaffen“, betonte Hafeneger. Darüber hinaus sei es bedeutsam, eine Schulkultur zu leben, die vor allem eine Menschenrechtsbildung fördere und in der Gleichheit und Vielfalt gelebt würden.

Bericht und Fotos: Mirjam Wege

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