Marburg. „FACE IT! – Vielfalt ist unsere Stärke“:

 

Unter diesem Motto setzten 130 Schüler*innen, Studierende und Lehrkräfte der Käthe-Kollwitz-Schule Marburg mit ihrem Gesicht und aussagekräftigen Statements ein deutliches Zeichen für Offenheit, Toleranz, Demokratie und Gleichberechtigung. Im Rahmen einer Vernissage wurde diese besondere künstlerische Aktion der Schulgemeinde sowie interessierten Gästen vorgestellt.

FACE IT
Der Bewegungsraum A 15 der Käthe-Kollwitz-Schule verwandelte sich am 4. Mai in eine Galerie: Von 30 Staffeleien blickten den Besuchern die Gesichter von 60 Mitgliedern der Schulgemeinde entgegen. Jedes Einzelporträt war untertitelt mit einer klaren Aussage für Vielfalt und gegen Diskriminierung. Eine besondere Kraft ging von diesen Statement-Bildern aus und sorgte für eine nachhaltige Wirkung bei den etwa 100 Teilnehmer*innen der Vernissage.
Initiiert wurde die schulübergreifende Aktion „Face it“ von den beiden Schulsozialarbeiterinnen, Anja Kühnert (bsj Marburg) und Kerstin Becker, sowie der Schülervertretung. „Ich versuche durch ganz unterschiedliche Angebote Aha-Momente hervorzurufen, die Jugendliche innehalten lassen und zum Nach- oder Umdenken bewegen“, so Anja Kühnert. Es war das Plakat der Aktion „Face it – Toleranz hat viele Gesichter“, das Anja Kühnert ein einer anderen Beruflichen Schule durchgeführt hatte, durch das der Funke auf die Schülerschaft der Käthe-Kollwitz-Schule übersprang und sie zu dem Foto-Projekt motivierte. An zwei Schulvormittagen traten 130 Mitglieder der Schulgemeinde vor die Kamera, um sich ablichten zu lassen. Alle Einzelaufnahmen wurden dann zu einem großen Mosaik-Plakat unter dem Titel „Face it – Vielfalt ist unsere Stärke“, dem Motto der Käthe-Kollwitz-Schule, zusammengefügt. Darüber hinaus gaben 60 Personen zusätzlich noch ein persönliches Statement für Vielfalt, Toleranz, Gleichberechtigung und Demokratie ab.
„Die Besonderheit dieses Projektes ist, dass sich Schüler*innen, Studierende und Lehrkräfte hier auf Augenhöhe begegnen, unabhängig von Schulformzugehörigkeit, dem Altern oder der Herkunft. Dies fördert das genaue Hinschauen, einen achtsamen Umgang und den Respekt gegenüber dem Anderssein“, erklärte Schulleiterin Kerstin Büchsenschütz. Hinsichtlich der Ziele äußerte sie: „Der eigenen Meinung in der Öffentlichkeit ein Gesicht zu geben, erfordert Haltung und vor allem Mut. Mit dieser Aktion wollen wir als Schule einen Beitrag dazu leisten, die gegenseitige Toleranz zu fördern, die Meinungsbildung zu erweitern und neue Horizonte zu eröffnen. Demokratie, Meinungsfreiheit und Individualität sind ein hohes, aber sehr fragiles Gut, das es zu bewahren gilt.“
Als Vertreterin des Schulträgers richtete Stefanie Lambrecht, die Fachdienstleiterin des Fachdienstes 5 „Kinder, Jugend und Familie“, Worte des Dankes an die Schulgemeinde. „In unserem Grundgesetz heißt es im ersten Paragrafen, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Mit dieser Ausstellung tragen Sie als Schule dazu bei, an die Bedeutsamkeit dieser Grundlage unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens zu erinnern“, sagte Stefanie Lambrecht.
Zum Kreis der Unterstützer der Foto-Aktion zählte der bsj Marburg, der bei der Vernissage durch Simona Lison und Monika Stein vertreten wurde. Das Projekt wurde aus den Mitteln des Beirates Jugendhilfe-Schule der Universitätsstadt Marburg gefördert.


Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten die Schülerinnen und Schüler der Klasse BzB 3 (Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung) sowie der 11 BSA 1 (Höhere Berufsfachschule für Sozialassistenz) unter der Regie von Martina Merz und Andreas Buß.


Zukünftig werden die Fotografien nicht nur in den Schulgebäuden der KKS zu sehen sein, sondern auch in den Fluren des Staatlichen Schulamtes für den Landkreis Marburg-Biedenkopf. „Wir freuen uns darauf, diese besondere Ausstellung in der Robert-Koch-Straße präsentieren zu können“, betonte die Dezernentin Gesche Herrler-Heycke, die als Schulamtsvertreterin der Vernissage beiwohnte.