Workshop zu Diversität in Kinderbüchern

Die Studierenden der transkulturellen Klasse an der Fachschule für Sozialwesen nutzten nach ihrer Praktikumsphase im ersten Ausbildungsjahr die Gelegenheit, sich mit dem Thema "Diversität in Kinderbüchern" auseinanderzusetzen. Dabei wurden in einem 8-stündigen Workshop an 2 Tagen Aspekte einer inklusiven Haltung, eigener Perspektiven auf Kinderbuchinhalte und -illustrationen sowie unterschiedliche Familienkulturen reflektiert. Der Workshop zielte auf die Erweiterung von Alltagskompetenzen der Studierenden ab und ermöglichte, sich vorurteilsbewusste Handlungsweisen bei der Auswahl von Kinderbüchern anzueignen. Inwieweit bilden Kinderbücher auch die gesellschaftliche Vielfalt ab? Diese Frage bezog sich nicht nur auf internationale Kulturen sondern auch auf z.B. Jugend- und Subkulturen. Eine weitere Leitfrage war: Was wird als normal dargestellt?

Kinderbücher mit Bezug zum Thema Diversität

Bei der ganz konkreten Anschauung von Kinderbüchern wurden Mängel und Diskriminierungen aufgedeckt und Ideen zur besseren Integration von Kindern mit vielfältigen Sozialisationshintergründen entwickelt. Kritisches Lesen und eine gute Auswahl von Kinderbüchern gehört in der pädagogischen Praxis zu den Aufgaben von Erzieher*innen und konnte entsprechend fachlich geschult werden. Auch hinterfragten die Studierenden eigene Rollenbilder, erörterten Aspekte der Zugehörigkeit und Exklusion hinsichtlich verschiedener Stereotype z.B. von Hautfarbe, Kleidung, Migration, Behinderung und gender-spezifischen Zuschreibungen bei Kinderbuch-Held*innen. Manches wurde im Workshop kontrovers diskutiert, aber: Kinder müssen sich selbst in den Geschichten wiederfinden und mit den Protagonisten zur eigenen Ich-Werdung identifizieren können - darüber waren sich alle einig.
Wir danken dem Weltladen Marburg e.V. für das Bildungsangebot, die mitgebrachten Materialien und den beiden Referentinnen (Frau Tietz und Frau Thieke) für die Durchführung des Workshops.

A.Hüther, Juli 2021