Hasta la vista, Käthe

Eva Moreso SalvadoFast für ein Schuljahr (2016/17) kam Eva Moreso Salvadó aus Barcelona nach Marburg, um im Spanischunterricht an der Käthe-Kollwitz-Schule zu assistieren. Sie ist 22 Jahre alt und hat in Barcelona ihren Bachelor erfolgreich abgeschlossen. In einem Gespräch mit Ihrer Betreuerin an der KKS, Maria Dieckmann, hat sie ihre Zeit in Marburg reflektiert.

Wie bist du darauf gekommen, Fremdsprachenassistentin in Deutschland zu werden?
Ich habe Deutsch und Französisch an der Universität von Barcelona studiert. Eine Freundin von mir war Sprachassistentin und hat mir von ihren Erfahrungen berichtet. Ich fand es eine gute Chance, mein Deutsch zu verbessern und die deutsche Kultur besser kennenzulernen. Meine Professoren haben mir geholfen, alle Dokumente für die Bewerbung zusammenzustellen und dann habe ich fast ein halbes Jahr gewartet. Im Juni 2016 erhielt ich endlich die Nachricht, dass ich einen Platz als Spanisch-Sprachassistentin in Marburg bekomme.

 

Welche Unterschiede zwischen dem spanischen und deutschen Schulsystem hast du wahrgenommen?
In Spanien gibt es die „Primaria“ (Grundschule), von 6 bis 12 Jahren und danach besuchen alle die „ESO“ (Educación Secundaria Obligatoria) bis zum 16. Lebensjahr. Später kann man 2 Jahre die Oberstufe in Spanien besuchen. Hier in Deutschland hat man verschiedene Möglichkeiten. Nach der Grundschule kann man das Gymnasium, die Realschule oder die Hauptschule besuchen. Ich denke, es ist eine gute Idee, weil jeder danach entscheiden kann, was er will. Nur finde ich das Alter von 10 Jahren zu früh, um solche Entscheidungen zu treffen.
Später kann man hier in Deutschland z. B. an einer Universität studieren oder eine Ausbildung machen. Hier in Deutschland hat man viele Hilfen, aber in Spanien ist es sehr teuer zu studieren. Die berufliche Ausbildung im dualen System gibt es so in Spanien nicht, was ich aufgrund meiner Erfahrungen an der Käthe-Kollwitz-Schule sehr schade finde.

Was hat dir in deiner Zeit an der Käthe-Kollwitz-Schule besonders gefallen?
Ich liebe die gute Partnerschaft und den Respekt zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrern. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr nett und viele sind auch in meinem Alter. Daher war ich gleich mit ihnen auf einer Wellenlänge. Die Mittagsverpflegung an der Schule ist sehr lecker. Man hat hier die Möglichkeit gut, gesund und günstig zu essen. Es gibt immer eine Pause von 20 Minuten zwischen den Unterrichtsstunden, wo man noch Kaffee trinken und etwas besprechen kann. Das fand ich sehr entspannend.

Eva mit hrer Mentorin Maria Dieckmann

Was waren deine Aufgaben im Spanischunterricht?
Im Spanischunterricht habe ich mit meiner Mentorin Maria Dieckmann Team-Teaching gemacht. In Kleingruppen und/oder Partnerarbeit habe ich versucht, die Schülerinnen und Schüler zum Spanisch sprechen zu motivieren. In einer Kleingruppe trauen sich viele Schülerinnen und Schüler viel eher sich in der spanischen Sprache zu äußern. Ferner war es meine Aufgabe, interkulturelle Aspekte mit in den Unterricht einzubringen wie z. B. das spanische Schulsystem, Freizeitaktivitäten von Jugendlichen, typische spanische Feste (Weihnachten, Karwoche), Lieder sowie Speisen und Getränke.

Kleingruppenbetreuung in der Hotel und Touristikfachschule                 Spanisches Kochen mit den SchlerInnen der HFSU
   

Hast du viele Kontakte zu deutschen Jugendlichen knüpfen können?
Ja! Ich habe viele Leute kennengelernt. Ich habe eigene Sprach-Tandems im Internet angeboten. Hierbei verabredet man sich und spricht eine Stunde Deutsch und danach eine Stunde Spanisch. So kann man durch diesen Kontakt sehr gut die Sprache und die Kultur kennenlernen. Ich bin auch viel mit Freunden gereist (Heidelberg, Frankfurt, Hamburg, Rüdesheim, Weimar oder Leipzig). Aber wir sind auch ins Ausland gefahren, z. B. nach Frankreich, Belgien und in die Schweiz. Mein Stundenplan in der Schule war perfekt und hat mir erlaubt, den Unterricht in den Klassen mit anderen Aktivitäten zu kombinieren. So konnte ich Sport treiben und einen Deutschkurs an der VHS besuchen.
Da die Schülerinnen und Schüler an der Käthe-Kollwitz-Schule teilweise in meinem Alter waren, habe ich mich auch mit einigen Schülerinnen privat getroffen, Eine türkische Schülerin hat mich im Mai sogar zu ihrer Hochzeit eingeladen. Das war natürlich ein einmaliges Erlebnis.

Was hast du für Erfahrungen in Deutschland sammeln können?
In Deutschland habe ich viel gelernt und nur gute Erfahrungen sammeln können: Beispielsweise habe ich meine Deutschkenntnisse verbessert, das typisch deutsche Essen und viele Traditionen kennengelernt. Ich kenne jetzt viele nette Leute, mit denen ich viele Aktivitäten unternommen habe. Auf alle Fälle werde ich versuchen, bald wieder nach Marburg zu kommen, da ich diese Stadt mit ihren Menschen kennen und lieben gelernt habe.

Besuch der Gastronomiefachmesse Internorga Hamburg