Gemeinsam Lernen in Europa - Interkultureller Austausch zwischen deutschen und rumänischen Lehrkräften

LehrerInnengruppe April 2016

Temeswar – Drei Schulen im Verbund – die Käthe-Kollwitz- Schule, die Kaufmännische Schule sowie die Berufliche Schule Kirchhain – vertieften bei einer Studienfahrt ihre internationale Zusammenarbeit mit rumänischen Schulen.

Unterstützt von Arbeit und Bildung e.V. reisten zehn Lehrerinnen dreier beruflicher Schulen aus dem Landkreis in das rumänische Temeswar, um Kontakte mit zwei rumänischen Partnerschulen, der Schule Colegiul Economic „F.S.Nitti“ aus Temeswar und der langjährigen Partnerschule von Arbeit und Bildung e.V., Colegiul Economic „George Baritiu“ in Sibiu, weiter auszubauen. Das Projekt wurde finanziert durch das europäische ERASMUS+-Programm. Organisiert wurde der Austausch von den Projektkoordinatorinnen Carolin Engels-Asaad (Käthe-Kollwitz-Schule) und Anja Volz (Arbeit und Bildung e.V.).

Ziel der Reise war vor allem der Aufbau von Praktikumspartnerschaften für Schülerinnen und Schüler aus den Bereichen Sozialpädagogik, Einzelhandel, Elektro- und Maschinentechnik, sowie Gastronomie und Touristik. „Es ist uns als berufliche Schulen wichtig unsere Schülerinnen und Schüler einmal über den eigenen Tellerrand schauen zu lassen. Die Förderung von interkulturellen Kompetenzen ist uns ein sehr wichtiges Anliegen. Erfahrungen, die junge Menschen während ihrer Ausbildung in anderen Ländern gemacht haben, sensibilisieren diese für andere Kulturen und Nationen. Diese Kompetenz ist in einer durch Globalisierung geprägten Arbeitswelt unabdingbar.“, erläutert Dr. Ursula Knell, Schulleiterin der Käthe-Kollwitz-Schule und Teilnehmerin des interkulturellen Austausches.

Ein einwöchiges und vielfältiges Arbeitsprogramm erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Austausches: So traf man sich mit Vertretern des deutschsprachigen Wirtschaftsclubs Banat, besichtigte Firmen und Unternehmen, welche als potentielle Praktikumsbetriebe in Frage kommen wie z.B. ein Hotel, ein Restaurant und ein Unternehmen der Automobilbranche. Neben dem Knüpfen von Kontakten für Praktikums- und Schüleraustausche beschäftigten sich die Lehrerinnen und Lehrer auch mit dem Unterricht: Gemeinsam entwickelten die deutschen und rumänischen Teilnehmerinnen eine Unterrichtseinheit zum interkulturellen Lernen und tauschten sich über Praxisprojekte der teilnehmenden Schulen aus.

Mit vielen Erlebnissen und Erfahrungen, sowie geschlossenen Kooperationen im Gepäck kamen die Lehrerinnen zurück nach Marburg. So freut sich Anja Volz (Arbeit und Bildung e.V.) über den konstruktiven Austausch und die vielen neuen Kontakte: „Die Reise war ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler können nun während ihrer Ausbildung beispielsweise in der Firma „TT Electronics“ in Temeswar oder in deutschsprachigen Kindergärten ein Betriebspraktikum absolvieren. Auch sind viele Klassenfahrten und Schüleraustauschprogramme in Planung.“

Dieser äußerst erfolgreiche interkulturelle Austausch wurde durch ein vielfältiges Kulturprogramm ergänzt. Höhepunkt war am letzten Abend der Besuch der Banater Philharmonie. „Die herzliche und offene Gastfreundschaft und die zuversichtliche Art der rumänischen Kolleginnen und Kollegen, die sie trotz nicht zu vergleichender Arbeits- und Lebensbedingungen an den Tag legten, hat uns tief beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Der Austausch hat den europäischen Gedanken gestärkt“, resümiert Carolin Engels-Asaad beeindruckt.